Bis hierher klang Michela Grosser’s Geschichte sehr leichtfüßig, schließlich erinnert man sich ja auch lieber an die schönen Dinge im Leben, aber sie weiß auch gut um den Schatten Bescheid, der 2002 in ihr Leben trat und sie dazu zwang, ihr Blei in Gold zu verwandeln.
„Nach dem Tod eines Familienmitgliedes brach ein sehr alter tiefer Schmerz in mir auf. Was mich da ergriff, war gefühlt sehr, sehr alt und hatte interessanterweise nichts mit der verstorbenen Person zu tun. Ich konnte diesen Schmerz nicht stoppen, er griff nach mir wie der Tod selbst und brach mir fast das Herz aus dem Leib. Der Gedanke „Ich bin schuldig“, von dem ich nicht wusste, wo er herkam, löste soviel Schmerz, Schuld und Schwere in mir aus und stellte mich schließlich vor die Wahl: sterben bei lebendigem Leib und resigniert meinen Alltag zu bewältigen oder mich radikal zu befreien, radikal umzudenken und mich radikal neu zu erfinden.“
Michela’s Entscheidung für die Befreiung entfachte ein Feuer und eine Abenteuerlust in ihr, die sie in diverse Workshops und Seminare trieben, bis sie irgendwann wusste, wozu sie das alles durchlitten hatte. Indem sie sich mit Herz und Empathie ihrem Wandel widmete, eroberte sie ihre Geschichte und häufte einen großen Erfahrungsschatz an.
„Wenn meine Klienten heute vor mir sitzen, dann weiß ich genau, von was sie sprechen. Ich sehe den Kampf, den auch ich kämpfte. Nun kann ich ihnen Mut und Zuversicht schenken und sie auf ihrem Weg ins Land des Friedens begleiten. Das ist wunderschön und beglückt mein Herz so fest.“In gewisser Weise gab das Leben Michela mit dieser harten und zähen Lektion aber auch eine Antwort auf eine Frage, die sie schon ihr Leben lang beschäftigt hatte:
Warum tut der Mensch, was er tut?
Wahrscheinlich fängt jede Berufung mit solch einer Frage an. Das Interesse an der Verhaltensforschung hat Michela schließlich auch zu ihrem großen Vorbild Jane Goodall geführt, der berühmten Schimpansenforscherin. Ihre Projekte fördern ein erweitertes Bewusstsein über uns Menschen, die Natur und alle Lebewesen auf diesem Planeten.
Die Menschenliebhaberin Michela ging ihrer Frage in der langjährigen Ausbildung zum contextuellen Coach auf den Grund, durchlief dabei viele, bewegende Prozesse mit unzähligen Erkenntnissen, Durchbrüchen und vielen Tränen der Erleichterung, die schließlich im „Feld“ mündeten. So nennt Michela liebevoll das von dem Biologen Rupert Sheldrake entdeckte morphogenetische oder auch morphische Feld.
Das morphische Feld – Ein innerer Lehrer wird sichtbar.
Was sich für viele wie aus einem Sci-Fi-Film anhört, verblüffte anfangs auch die bereits mit vielen Coaching-Wassern gewaschene Michela. Ihre erste Erfahrung mit dem Feld war damals ein Telefoncoaching, das sie aufgrund mangelnder Aufträge in Anspruch nahm: „Ich kannte diese Frau nicht und sie mich nicht. Was sie mir sagte, war erstmal fremd, neu, etwas schräg, anderseits hat es sich so wahr und richtig angefühlt. Sie sagte mir Dinge, die sie nicht wissen konnte. Wie konnte sie wissen, wo und wie und warum meine Kräfte noch gebunden sind? Woher wusste sie, wie man das löst? Ich hatte bis dahin, weiss Gott schon einige Coachings hinter mir. Da ich für meine Klienten „sauber“ sein möchte, um keine eigenen Projektionen zu übertragen, bin ich immer dringlich darauf bedacht, mich selbst immer allen Themen und Fragen, die sich zeigten, zu stellen. Dieses Coaching-Erlebnis jedoch war absolut neu für mich. Es war eine meiner befreiendsten Erfahrungen, ich habe mich danach wirklich wie neu geboren gefühlt. Da hab ich gedacht: „Wow, das will ich auch können!“
Das Lesen im morphischen Feld nach der Methode MFL® vom Entwickler Kurt Hörmann stellte für Michela sowohl einen ganz neuen Weg als auch die Krönung all ihrer Ausbildungen dar. Es vereinte alles, was sie bis dahin gelernt hatte. Das Verschwinden der Auftragsblockade war nur der Anfang. Michela durchlief mit großem Eifer sämtliche Aus- und Weiterbildungen zum Gruppen- und Seminarleiter in diesem Bereich. Weitere Selbstzweifel und Hindernisse lösten sich auf und machten den Weg frei für neue Möglichkeiten. Auf einmal bot sich ihr der eigene Raum, auch real und sie verlies ihr Home Office und baute sich ihr eigenes Reich; das KTL300 in Landsberg, in dem sie ihre Klienten empfängt. In gewisser Weise wurde das Feld ihr Lehrer und Berater in allen Lebenslagen. So schenkte es ihr auch den Spruch „Vom Glück verfolgt“, der nun über ihrem Leben steht – und über diesem Porträt. Also was hat es nun mit diesem mysteriösen Feld auf sich, das sich anhört wie ein magischer Zauber? Michela liefert eine Erklärung: „Das morphische Feld ist eine Art Universalschlüssel zu einem Feld des erweiterten Bewusstseins. Man fragt quasi eine höhere Instanz anstatt sich nur auf den Verstand zu verlassen – eine Art höheres Wissen, wie man es aus den Erzählungen kennt, in denen der Held eine Weise oder einen Weisen zu Rate zieht.“
Die Quelle ihrer Intuition wurde diese Weise. Michela ließ sich immer mehr davon leiten, auch wenn manche es als schräg oder komisch empfanden, aber letztlich waren die positiven Ergebnisse ausschlaggebend. Wichtig dabei war, Eingebungen von Einbildungen zu unterscheiden. Die Geschenke des Feldes waren aber auch Herausforderungen. So traten Menschen in ihr Leben, die von ihr mit Nachdruck Fähigkeiten einforderten, die sie sich selbst nicht oder noch nicht zugetraut hatte. „Ich fing an, nicht nur Readings und Coachings anzubieten, sondern wurde plötzlich aufgefordert, Räume zu behandeln und Aufstellungen zu machen. Und bin heute darin sehr erfolgreich. Für all dies muss ich nichts tun, es kommt einfach auf mich zu – eine Erfahrung, die ich noch 2012 nicht für möglich gehalten habe.“